Stephen O’Malley und Greg Anderson haben es spätestens mit SUNN O))) vorgemacht: ein Extrem so weit ausreizen, bis man quasi an dessen Gegenpol gelangt. Wenn man die Langsamkeit zum Prinzip macht, dann bleiben die Töne irgendwann stehen, um dann beinahe von selbst eine neue Struktur anzunehmen.
Kurz vor diesem Punkt bewegen sich TREES auf ihrer zweiten EP „Freed Of This Flesh“. Einen klassischen Aufbau haben die beiden Stücke hier nicht mehr, so weit aber, bloß nur noch den Ton als solchen wirken zu lassen, ist das Quartett aus Portland, Oregon noch nicht.
Da sich „Freed Of This Flesh“ auch nicht vom Debüt „Lights Bane“ von 2008 unterscheidet, ist aber eh davon auszugehen, dass TREES auch weiterhin beim Brachial-Ambient-Metal, bei Slow-Motion-Riffs, sporadischem Hypno-Drumming und fies-heiserem Geröchel bleiben werden, statt den SUNN O)))-Weg zu gehen, auf dem anscheinend der Minimalismus irgendwann auch wieder überwunden werden darf.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #154 Februar/März 2021 und Dennis Müller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und André Bohnensack