Foto

BAR ITALIA

Tracey Denim

Richtig gut: BAR ITALIA haben einen Song namens „Yes I have eaten so many lemons, yes I am so bitter“ und das ist wirklich liebenswert. Der Song ist leider nicht so gut wie sein Name. Es ist sowieso ein bisschen verrückt, wie durchwachsen diese Platte ist. Mit „Changes“, „Punkt“ und „Clark“ gibt es ein paar herausragend gute Songs, die nicht zuletzt wegen des Gesangs sehr an frühe THE NOTWIST erinnern. Das sind Stücke, die auf die gute Art melancholisch stimmen. Auch „Friends“ bricht heraus und klingt wie Neunziger-Jahre-Indierock. Der Rest zerrt aber arg am Geduldsfaden. Ist schon klar, dass sich wiederholende Gitarrenriffs ein Stilmittel im Post-Punk sind, in Kombination mit verhuscht gehauchtem Gesang klingt das aber arg verschlafen. Oder, was noch schlimmer wäre, betont cool. „Tracey Denim“ zählt 15 Songs, ein paar hätten es auch als B-Seiten getan. Dafür sind die guten Songs aber so gut, dass sie kleine Schätze auf dem nächsten Mixtape – na gut, oder eben in der nächsten Playlist – werden können.