Liebe auf das erste Auspacken, das mit dem Anti-Cover beginnt, sich mit dem Lyricsheet-Poster fortsetzt und mit dem Auflegen der Platte, die einem durchgehend gestreckten Mittelfinger gleichkommt, ihren krönenden Abschluss findet.
Das Neil Young-Cover klingt wie die gesamte Platte: kaputt, fertig, Punk! Unprätentiöses Ding, das unweigerlich an 1977er-Bands aus England denken lässt, die noch nicht mit dem Gedanken spielten, dass sie die nächsten zwei oder drei Jahre wirklich überstehen würden.
Frühe FALL, WIRE und ALTERNATIVE TV (für die älteren Leser, die mit ihrer Lesebrille vor diesem viel zu klein gedruckten Heft sitzen) kommen einem unweigerlich in den Sinn. Herrliche Fuck-Off-Attitude, die sich auch im nicht sonderlich ausgefeilten Sound widerspiegelt, der trotz allem mitten aus Berlin kommt und an etwas erinnert, das inmitten der ganzen Familienplanung, Karriere und Bio-Gemüse etwas untergegangen ist.
Herrlich! Ich möchte es nicht verschreien, aber es gibt einen „Summer of 2016“, zum vierzigsten Jahrestag von Punk stehen wir wieder bei null.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #147 Dezember/Januar 2019 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #127 August/September 2016 und Kalle Stille