1989 formierten sich Heiko Mutert und Rüdiger Frank zu TORS OF DARTMOOR, fast eine „typische“ Zillo-Oldschool-Gothic-Band der Neunziger Jahre, nachdem beide zuvor bei PRINTED AT BISMARCK’S DEATH spielten. Drei Dekaden nach ihrem exzellenten Debüt „The Obvious Darkness“, ein ähnlicher Monolith wie das von CYAN REVUE um Tobias Gruben, vermag „The Spirit Of The Mezzanine“ den Titel des Debüts perfekt widerspiegeln, denn der Einfluss von BAUHAUS und JOY DIVISION ist enorm. Ihnen gelingt eine akzeptable Coverversion der BAUHAUS-Klassiker „Hollow hills“ und „Stigmata martyr“. Die eindringliche und packende Stimmlage des 2019 verstorbenen Sängers Rüdiger Frank ist streckenweise nahe an der von Peter Murphy. Das Album ist auch ein Tribut an Rüdiger Frank. Die Band war auf der legendären „German Mystic Sound“-Compilation-Serie vertreten und coverte „Shadowplay“ für einen JOY DIVISION-Tribute-Sampler. Ihr Debüt erschien damals auf dem Nürnberger Gothic-Label Hyperium Records, das Ausnahmebands wie ARTS AND DECAY, CANCER BARRACK oder ATTRITION veröffentlichte. Wer die Gothic-Qualitäten der Band erkunden will, der sollte sich das 2015 neu aufgelegte Debütalbum der Band zulegen. Und subtilen Humor hatten sie auf gewisse Weise auch, so coverten sie 2001 „Can’t get you out of my head“ von Kylie Minogue in einer sehr dunklen Tonspur mit RAMMSTEIN-Einschlag.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #160 Februar/März 2022 und Markus Kolodziej