TORPEDO MONKEYS

... To Go

Wenn als Intro eines Albums ein US-V8-Motor heiser röhrt, verheißt das oft nichts Gutes, sondern meist retortenhaften Dicke-Eier-Rock, wie er gerne auf Saufparties von kriminellen Motorradclubs gespielt wird – von Leuten, die solche Typen tatsächlich für cool halten.

Zum Glück, und ich hatte da bei dem Essener Qualitätslabel RilRec auch keine Befürchtungen, sind die TORPEDO MONKEYS alles andere als minderbemittelte Turbojugend-Jackenträger, sondern vor allem große Verehrer des verstorbenen Lux Interior und seiner Band, den CRAMPS.

Das hört man allen Ecken und Enden, vor allem aber am Gesang von Frontmann Little Lance Link, der zwar in Sachen Abgedrehtheit dem Original nicht so ganz das Wasser reichen kann, aber stimmlich doch 90% ähnlicher Bands hinter sich lässt und auch kein Stück teutonisch klingt.

Und dann die Musik: Kein stockkonservativer Rockabilly, sondern Psychobilly jener Schärfe, wie ihn einst Lux und Poison Ivy kreierten, mit punkiger Härte, garagiger Trashigkeit und jenem Maß von ungestümer Wildheit, das man von so einer Band erwartet.

Manchmal würde man von den Aufnahmen allerdings vermuten, dass sie ein Stück schmutziger und wilder wären, denn ich habe das Gefühl, live ist die Band ein ganzes Stück heftiger, als es die Konserve vermitteln kann.

Dennoch: Beste CRAMPS-Verehrung seit langem. Und das aus den Swamplands zwischen Essen und Gelsenkirchen. (Diese Band war auf der Ox-CD #88 zu hören).