Schon klar, der Albumtitel ist eine Anspielung auf den Bandnamen, aber obwohl Dan Keyes noch recht jung ist, würde ich vielmehr darauf tippen, dass er schon zu alt zum Kämpfen ist. Der Herr steckt nämlich hinter YOUNG LOVE und hatte seine laute, kämpferische Phase vor ein paar Jahren mit seiner Band RECOVER.
Offenbar hatte er aber anderes im Sinn als nur ein Emo-Held zu sein - ganz klar, der Mann schielt auf die Charts! Der Opener namens "Discotech" klingt genau so, wie massenkompatibler Rock in Zeiten von MANDO DIAO und Konsorten klingen muss, aber kurz darauf wird klar, dass das nur ein irreführender Ausritt war.
Umgehend wird das Album synthetisch, tanzbar und beinahe soulig, mit dem zweifelhaften Höhepunkt "Tell me", einer Ballade, die ohne Brüche auf ein Album von Justin Timberlake passen würde.
Überhaupt klingt Dan Keyes in vielen Songs wie einer dieser überemotionalen Popstars-Bewerber. Und wenn man dann auf die Produzentenliste schaut und dort Leute findet, die mit PLACEBO, SUEDE, KORN und so weiter gearbeitet haben, dann wundert man sich auch nicht mehr, dass viele Songs äußerst konstruiert wirken.
Aber schlagt mich tot: Die Leute verstehen ihr Handwerk und haben ein klasse Popalbum zusammengeschustert. Demnächst auch in der Großraumdisco deiner Wahl? (38:14) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Christian Meiners