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TOM THE ONE

Der Sänger im Roggen

Da steht er also mit seiner Westernklampfe im Getreidefeld, der Sänger im Roggen. Eigentlich heißt TOM THE ONE Thomas Mulitzer, kommt aus dem Pongau, lebt in Salzburg, und wenn er nicht gerade Bücher schreibt oder verlegt, ist er Sänger der Mundart-Punkrock-Band GLUE CREW. Deren neues Album ist auch gerade in Arbeit, zuvor hat Tom aber diese zehn Songs für sein erstes Soloalbum aufgenommen. Gitarre, Bass, Schlagzeug. Hier und da bekommt er Unterstützung am Klavier, beim Background-Gesang oder der Geige. Meist bleibt die Musik reduzierter, nennen wir es Akustik-Punk, mit langsamen Passagen, aber auch ordentlich Geschrammel. Dazu singt Tom mit seiner markant-rauchigen Stimme von sterbenden Katzen in „7 Leben“, der „Dreckspandemie“ in „Punkrock, Pornos & Poesie“, in „Mei Vodda hod a Crystal-Meth-Labor“ über das Drogenlabor seines Vaters, von Monstern in den Alpen in „Tatzelwurm“ oder den Missständen in unserer Gesellschaft in „Tränen“. Und das immer und jederzeit in seinem durchaus charmanten Pongauer Dialekt. Nun gut, auch ich als Österreicher verstehe nicht jedes Wort, aber der Chef von Stuhl Records kommt ursprünglich aus Leipzig und selbst er hat kein Problem damit, also braucht ihr ebenso keines zu haben. Denn das hier ist ein großartiges Album voller wunderbar umgesetzter Songs, zu denen die Mundarttexte gut passen.