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TO BE GENTLE

Wounded

TO BE GENTLE aus Eugene, Oregon einzuordnen und alle Veröffentlichungen zu erwähnen, wäre ein schier endloses Unterfangen, obwohl es dieses Projekt um Eve Beeker erst seit 2018 gibt. Nach Dutzenden EPs, LPs in Genres wie Screamo, Post-Hardcore, Ambient, Post-Rock liegt mit „Wounded“ nun wieder ein physisches Album vor, das den ersten beiden Musikrichtungen zuzuschreiben ist und in einer Dreierbesetzung aufgenommen wurde. Es ist mit dem Album „L’autre Côté De La Peur“ in Verbindung zu setzen und bringt einen durchweg emotionalen Grundton mit. „Wounded“ als Namensgeber passt auf jede Zeile, jede Akkordfolge und ist auch die Triebfeder der Texte, die psychische Krankheiten und das Lernen daraus behandeln. Musikalisch gefällt mir das Ganze sehr gut, nimmt mich auf die verzweifelte Fahrt durch das Leben mit. Melodien, oft wiederholte Textzeilen und ausufernde Parts lassen mich lange Highway-Stunden im Auto bei Nieselregen und leichtem Wind imaginieren, in denen man von Gedanken getrieben aus dem Fenster starrt. Die teilweise in Metal abdriftenden Einschläge passen – lediglich von dem immerhin spärlich eingesetzten Growlen bin ich kein großer Fan, aber das tut meiner Haltung dem Album gegenüber keinerlei Abbruch. Anspieltipp: „Impulses“.