Nach der viel versprechenden EP "Nightfool" der TIGHT PHANTOMZ, um Mike Lust und Jay Dandurand von LUSTRE KING, kann sich das Trio auch auf einem kompletten Album austoben. Und wieder suhlt man sich in Marc Bolan-Harmonien und ranzigem 70er/80er-Hardrock, scheut dabei auch vor den wirklich scheußlichsten Riffs der Musikgeschichte nicht zurück, aber produziert dabei überraschenderweise neun durchweg schwer unterhaltsame Songs, deren Ironie etwas plakativer als bei den FUCKING CHAMPS sein mag, aber dafür auch mehr Spaß macht.
Jedenfalls sind die TIGHT PHANTOMZ im Vergleich zu den ganzen nervigen, ernsthaften 70er-Rock-Fetischisten wie FU MANCHU eine echte Erholung, vor allem schreiben sie auch noch bessere Songs, auch wenn die hinten und vorne zusammengeklaut sein dürften.
Mit "Albatross" verneigen sie sich am Ende dann noch vor den frühen FLEETWOOD MAC, aber schon die Vollblut-Ballade "Sorry, baby" hatte zuvor bewiesen, dass die TIGHT PHANTOMZ auch Sinn für subtilere Momente haben.
Letztendlich wollen die Jungs aber ihren Spaß, und den haben sie auf "Crazy When Wet" offenbar zu genüge gehabt, während sie irgendwo den nächsten bescheuerten Riff geklaut haben. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Thomas Kerpen