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TICKS

Das Schaffen von Regisseur Tony Randel ist recht überschaubar. Sein Regiedebüt „Hellbound: Hellraiser II“ von 1988 zählt noch zu seinen gelungeneren Arbeiten, zumindest die erste Hälfte. Unterhaltungswert besitzt aber auch noch sein Tierhorror-Beitrag „Ticks“ mit mutierten Riesenzecken, der hierzulande den Titel „C2 – Killerinsect“ trägt, was schon mal Blödsinn ist, denn Zecken sind keine Insekten sondern Spinnentiere. Tatsächlich hätte man im Jahr 1993 angenommen, dass im Tierhorror-Bereich bereits jede Spezies abgehakt wäre, aber Zecken gab es bis dahin noch nicht, dafür aber Blutegel in dem 50er-Jahre-Heuler „Attack Of The Giant Leeches“. Drei Jahre zuvor drehte Frank Marshall den exzellenten Spinnen-Horror „Arachnophobia“, möglicherweise der Anlass für Produzent Brian Yuzna, daraus mit anderem Krabbelgetier Kapital zu schlagen. In Deutschland war „Ticks“ erstaunlicherweise immer ungeschnitten und ab 16 freigegeben und erschien schon einige Male auf DVD in passabler Qualität, wobei die deutsche Videosynchro bescheiden ist. Echte Referenzqualität lieferte dagegen kürzlich das US-Label Vinegar Syndrome mit einem 4K-Release (codefree und mit englischen Untertiteln), bei dem es sich sogar um eine etwas längere Fassung handelt. Hinzu kommen als Bonus zwei Audiokommentare und eine Doku über die Entstehung des Films. Die dürftige Story über ein paar Großstadt-Problem-Teenager, die in der Wildnis eine Art Gruppentherapie machen sollen und dort mit durch von Marihuana-Züchtern eingesetzte Chemikalien mutierte Zecken konfrontiert werden, hat eigentlich nur Alibifunktion. Großartig sind immer noch die schön ekeligen und gut gemachten Effekte von Robert Kurtzmans KNB EFX Group, ebenso wie ein gewohnt schräger Auftritt von Kult-Nebendarsteller Clint Howard.