So, Deathcore ist jetzt das neue Wort für Death Metal mit Hardcore-Background - dass ich da noch nicht früher drauf gekommen bin. Da verfechte ich in punkto HEAVEN SHALL BURN und Co. die ganze Zeit den Begriff Metalcore als nichtabwertenden Begriff, aber Deathcore triffts ja noch besser.
Wie dem auch sei, hier wird in jedem Fall wieder eine inzwischen alte Sau erneut durchs Dorf gejagt. Nach glorreichen Anfängen und wilden Diskussionen in der Metal- und Hardcore-Szene, wo die Musik nun einzuordnen ist, ob es nur ein Trend ist oder ein inzwischen etablierter Musikstil, gibt man sich allerorten nun schon fast gleichgültig, was derlei Bands angeht.
THROUGH THE EYES OF THE DEAD bieten eigentlich reinen, stellenweise melodischen, aber in erster Linie komplexen, hektischen Death Metal, der gut ins Vorprogramm von MORBID ANGEL passt. Auch wenn das Teil von Jamie King von BETWEEN THE BURIED AND ME produziert wurde, merkt man das der Scheibe allenfalls anhand des Komplexitätsgrades an.
Dennoch fallen hier entsprechende Elektro- und Instrumentalspielereien, sowie der bei BTBAM hörbare Hardcore-Background völlig unter den Tisch. Stattdessen zeigen die Burschen, dass sie wissen, wie man dem Hörer den Gehörgang mit einem Death Metal-Flakgeschütz durchballert.
Das funktioniert stellenweise prima, doch liegt die Latte zu Szenegrößen wie schon erwähnte MORBID ANGEL oder deren artverwandtem Projekt HATE ETERNAL für TTEOTD sicherlich noch etwas zu hoch.
Zu oft gurgelt und bollert das "Bloodlust"-Debüt in meinen Ohren etwas zu planlos vor sich hin und kann mich nicht mitreißen. Für kurzweilige Unterhaltung okay. (06/10)
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