COLDCELL standen auf aus Ruinen Schweizer Black-Metal-Urgesteine und legen heuer ihr drittes Album vor. Oder ist es doch die neue NEUROSIS-Scheibe? Zumindest knapp die erste Hälfte des Albums erinnert immer wieder frappierend an die wegweisenden Amerikaner, zwar mit modernerem Sound, aber im Riffing und Tribal-Drumming deren ersten Sludge-Werken recht ähnlich.
Wenn da nicht immer wieder diese unkontrollierten Black-Metal-Wutausbrüche wären, deren Doublebass-Raserei genauso beeindruckt wie das variable Schreiorgan, das zwischen Growls und krächzendem Gekreische variiert und in einem Song wie eine singende Didgeridoo klingt.
COLDCELL sind aber erfahren genug, um zu wissen, dass gelegentliche ruhige Zwischenstücke die Spannung erhöhen, die der langsamen Wandlung vom Sludge der ersten Stücke zum Post-Black-Metal der zweiten Albumhälfte innewohnen.
Beeindruckende Scheibe in Top Aufmachung mit aufwendigem Wechselcover.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #135 Dezember/Januar 2017 und Ollie Fröhlich