Die "Schwarzen" kommen wieder. Das Morbide ist auf dem Vormarsch. Die Medienlandschaft ist Beweis genug. Die wenigen "Pagan"-Veranstaltungen in München, die ich erleben konnte, besaßen durchaus eine gewisse Faszination.
Romantik, Todesmelancholie gepaart mit mechanischer Rhythmik und Endzeitatmosphäre durch Holocaust-Archivmaterial. Ich erinnere mich an die Diskussionen wegen FUNKER VOGT oder DEATH IN JUNE.
Egal, ich will kein Öl ins Feuer gießen, schwarze Schafe gibt es leider in jeder Szene. Die Tschechische Republik blüht auf, auch wenn es scheint, als ob derzeit diverse musikalische Defizite der Vergangenheit nachgeholt und noch umgesetzt werden müssten, wie im Fall von IMMUNOLOGY.
Seit 1996 produzieren die Jungs synthetische Musik und "Thorn Dive" ist irgendwo zwischen SOFT CELL und MARILYN MANSON einzuordnen, ohne jedoch die dunklen Seiten von SISTERS OF MERCY oder FIELDS OF THE NEPHILIM unberücksichtigt gelassen zu haben.
Manche Nummern scheinen anfangs sehr dem Dancefloor orientiert zu sein, aber Stimme und Rhythmik sind für diese träge Masse nicht gemacht, so dass diese Scheibe für Freunde gemäßigtem Industrials und EBM zu empfehlen ist.
Als Bonus gibt es das Video zum Titeltrack mit subtilem Sex'n'Crime, Nebel und Stroboskop. (50:37) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Simon Brunner