Was gleich zu Anfang erstmals ins Auge fällt, ist die tolle Verpackung zum Aufklappen und Falten. Das Auge wird also schon mal befriedigt, wechseln wir zum Ohr. Da hat sich bei den Japanern mit dem schönen Bandnamen THERE IS A LIGHT THAT NEVER GOES OUT einiges getan.
Die chaotischen und wild durcheinanderwirbelnden Elemente des letzten großartigen Albums sind fast völlig verschwunden. Der Sänger schlägt zwar teilweise noch diese Gesangspassagen an, in denen er sich scheinbar überschlägt und seine Stimme eher ihn zu leiten scheint, als das er sie unter Kontrolle hat, aber sonst ist mehr Zurückhaltung angesagt.
Eine gewisse Enttäuschung will ich da gar nicht verbergen, war es doch gerade das, was die Gruppe ausgemacht hat. Stellt man aber diese vom Vorwerk resultierenden Hörerwartungen etwas zurück, merkt man doch schnell, dass hier noch immer die selben genialen Köpfe Musik machen.
Die Betonung liegt nun mehr auf einer, sagen wir mal glatteren Melodieführung, die nun nicht mehr von Klippe zu Klippe springt, sondern diese mit großer Kunst umfährt und sie höchstens noch spielerisch rammt.
Im Endeffekt gefallen mir die neuen/alten TIALTNGO aus Tokio dann genauso gut wie immer. Sie singen übrigens in ihrer Landessprache, für all die, die sie bis jetzt noch nicht kennen. VANILLA aus Frankreich gibt es nun auch schon seit Ewigkeiten und von Ermüdungserscheinungen kann man nicht reden.
Weiterhin rockiger Emo, der dem typisch französischen Screamo nicht abgeneigt ist und durch eine Gitarrenarbeit überzeugt, die sowohl filigran vorgehen kann, als auch eher grob sich durch die Songs schlägt.
Schönes Release. (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Simon Brüggemann