THEE FLYING DUTCHMEN

Thee Caveman Sessions LP

Dieser erste Teen-Garage-Punk Longplayer "Thee Caveman Sessions" der THEE FLYING DUTCHMEN aus Seattle ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden etablierten Plattenlabels: Hier ist alles selbst gemacht, das Cover besteht aus kopierten und auf schwarze Pappe geklebten Seiten und im Inneren findet sich ein Band-Fanzine (das so genannte "Fang Club Digest", inkl.

üblem Go-Go-Tänzerinnen-Poster und bescheuerten Interviews, Steckbriefen und Schnippel-Collagen). Nur beim Sound der Debüt-LP scheint die vierköpfige Band Unterstützung erhalten zu haben, nämlich von einem besoffenen und auf Acid gesetzten Affen, der mit Müh' und Not im beinahe rechten Augenblick den Aufnahme-Knopf des Mono-Kassettenrecorders gefunden hat.

Zu hören gibt es 14 amateurhaft-enthusiastische, überdrehte und überschäumende Songs, allesamt im MUMMIES/LES SEXAREENOS-Style. Das bedeutet nicht weniger als orgellastige Trash-Versionen von Soul-Tracks, 60s Punk und Rock'n'Roll-Nummern wie "Shout", "Thirteen Women" und "Youngblood" und eigenen Teenpunk-Songs, die von drei Typen und einer Lady namens Trixie an der Orgel genau so, wie es sein muss, dahingerotzt werden.

Und alle Songs sind rau, wild und verstörend-krachig für langweilige HiFi-Spießer! Also, hier ist hier alles im roten Bereich, es muss aber nochmals nachdrücklich erwähnt werden, dass "Thee Caveman Sessions" extrem dreckig und unterproduziert aufgenommen sind (mit dem Walkman in der Tasche?!?).

Wenn dir also MUMMIES/SUPERCHARGER-LPs zu müllig klingen, dann leg dein Geld besser in irgendeinen Pop-Scheißdreck an! Wenn die D.I.Y.-Attitüde für dich hingegen die Hochkultur schlechthin darstellt, erheben THEE FLYING DUTCHMEN diese zur Leitkultur.

It's raw! It's savage! It's a must-have! Ook! Ook! (09/10)