Man stelle sich vor, die Brüder Acher würden beim TIED & TICKLED Trio hin und wieder Raum für kleinere Feedback-Orgien im Geiste und Stil von THE JESUS AND MARY CHAIN zulassen, um im Ergebnis beim sehr melancholischen Sound des seit 1997 existierende Projekts GRAVENHURST von Nick Talbot zu landen.
Talbot - der sich gerne (wie bereits Ian Curtis) von der Lektüre J.G. Ballards und William S. Burroughs' inspirieren lässt, natürlich nur neben den anderen obligaten klischeebehafteten Einflussgrößen wie Drogen, Surrealismus und MY BLOODY VALENTINE - nennt seine Songs "Psychogeografien", irgendwo im Bermudadreieck zwischen Romantik, Wahnsinn und menschlichem Verlust angesiedelt.
Der Titelsong selbst ist ein eindrucksvoller und monolithischer Instrumentalsong, der dem Gefühl klaustrophobischer Verlorenheit eine eindrucksvolle Tonalität verleiht. Dabei ist "The Western Lands" inhaltlich von sehr vielschichtiger Herkunft: zum einen basiert es auf dem gleichnamigen Roman von William S.
Burroughs, zum anderen wurden im mittleren Westen der USA früher die Dämonen durch den Exorzisten durch das Westportal der Kirche vertrieben - dennoch, der Sound ist mitunter eher dazu geeignet verschiedene Dämonen hervorzurufen, anstatt sie zu vertreiben.
Ein schönes Album für Melancholiker und solche, die es in diesem Herbst werden wollen. (43:00) (8)
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