Erinnert sich noch jemand an MODERN WARFARE? Von denen war der erste Song auf der A-Seite der legendären „American Youth Report“-Compilation, die 1982 auf Bomp! erschien – auf MODERN WARFARE folgten BAD RELIGION, CHANNEL 3 und ADOLESCENTS.
Gitarrist bei MODERN WARFARE war Ron Gowdy/Goudie, zwei Singles veröffentlichte die Band, dann wandte sich der Kanadier Goudie dem Geschäft hinter den Kulissen zu, war einer der Gründer von Enigma Records und so einerseits für Dreck wie die Christenmetaller STRYPER verantwortlich, aber auch für AGENT ORANGE, T.S.O.L., GWAR, FLAMING LIPS, DEATH ANGEL und Mojo Nixon.
Endete der Neunziger landete er dann „broke and broken“, ergo kaputt und pleite, in Amsterdam. In seiner neuen Heimat stellte er in den letzten Jahren eine neue Band auf die Beine, GRANDPA DEATH EXPERIENCE, unterstützt von Carlos Manso, Drummer und Multi-Instrumentalist.
Punkrock ist von Goudies neuer Band allerdings nicht zu erwarten, stattdessen gibt es knarzig-bluesigen Rock, der bei „Dirty deeds“ sicher rein zufällig an eine gewisse australische Band erinnert.
Menschen unter vierzig lockt man mit so was kaum hinter dem Ofen hervor, aber ein Freitagabend in einer Bar mit guten Bierangebot und dreißig, vierzig Gleichgesinnten, die nach neunzig Minuten mit einem Leuchten im Gesicht (das nicht nur vom Alkohol stammt) nach draußen strömen, das dürfte das natürliche Habitat von GDE sein.
Mein Hit: das springsteenesk-younghafte „Sweet Lenore“.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Joachim Hiller