THE UMBRELLA ACADEMY 2: DALLAS

Gerard Way, Gabriel Bá

DALLAS, der zweite Teil der Zusammenarbeit von MY CHEMICAL ROMANCE-Sänger Gerard Way mit dem brasilianischen Zeichner Gabriel Bá, erschien in den USA bereits Ende 2009, und es dürfte wohl kein Zufall sein, dass der Release der deutschen Ausgabe mit der Veröffentlichung eines neuen MCR-Albums zusammenfällt.

Selbst wer bisher kein besonderes Verhältnis zu Ways Band hatte, musste bereits THE UMBRELLA ACADEMY 1: WELTUNTERGANGS-SUITE bescheinigen, eine durchaus gelungene ironische Verarbeitung der Klischees der Superhelden-Comics zu sein, mit deutlichen Zitaten aus der Welt der X-Men und der TV-Serie „Heroes“.

Dazu lieferte Bá sehr gelungene Zeichnungen, die an Mike Mignola erinnerten, aber dennoch ihren eigenen Stil entwickeln konnten. In DALLAS spinnen die beiden die Geschichte der Mutantenkinder mit ungewöhnlichen Kräften weiter, die, nachdem sie im ersten Teil die Welt gerettet hatten, vor den Trümmern ihrer bisherigen Existenz stehen.

Ein kaputter, psychotischer und untereinander zerstrittener Haufen, der jetzt auf unterschiedlichen Zeitebenen agieren muss, um die Ermordung Kennedys zu verhindern beziehungsweise diese zu bewerkstelligen – man weiß es nicht.

Das macht auch den Reiz von DALLAS aus, denn Way und Bá gelingt es, den Leser ständig zu verblüffen und zu verwirren, ohne dabei den Unterhaltungsanspruch zu vernachlässigen. DALLAS fällt auch noch um einiges zynischer und bösartiger als WELTUNTERGANGS-SUITE aus, was ihn im drögen Allerlei des Superhelden-Genres zwar noch nicht zu einem revolutionären Werk macht, aber auf jeden Fall zu einer originellen als auch abwechslungsreichen Alternative.