John Frankenheimers „The Train“ erschien bei Filmconfect bereits schon mal 2016 auf Blu-ray in exzellenter Qualität als Mediabook (mit einem Nachdruck des Kinoplakats), jetzt gibt es eine Neuauflage im Steelbook bzw.
Futurepak. Ursprünglich sollte Arthur Penn bei „The Train“ Regie führen, wurde aber nach drei Drehtagen durch Frankenheimer ersetzt, da Lancaster, der mit dem Regisseur bereits zuvor bei „Die jungen Wilden“ (1961), „Der Gefangene von Alcatraz“ (1962) und „Sieben Tage im Mai“ (1962) erfolgreich zusammengearbeitet hatte, einen stärkeren Fokus auf den Action-Aspekt der Geschichte legen wollte.
Diese war inspiriert durch das Buch „Le Front de l’art“ der Kunsthistorikerin und französischen Widerstandskämpferin Rose Valland, die während und nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich zur Rettung von durch die Nazis gestohlenen Kunstwerken beitrug.
Der besondere Reiz des von Frankenheimer in Schwarz-Weiß gedrehten Historien-Thrillers liegt allerdings vor allem in den technisch perfekt umgesetzten, sehr naturalistischen Action-Szenen, in deren Mittelpunkt der titelgebende Zug steht, der kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges bedeutende Kunstwerke aus dem besetzten Frankreich ins Deutsche Reich transportieren soll.
Das wollen aber Mitglieder der Résistance unter Einsatz ihres Lebens verhindern, während die Alliierten bereits im Anmarsch sind. Oberst von Waldheim, ein deutscher Kunstliebhaber und direkter Gegenspieler von Résistance-Kämpfer Paul Labiche (Lancaster), bringt Sinn und Unsinn der ganzen Aktion abschließend sehr schön auf den Punkt: „Here’s your prize, Labiche.
Some of the greatest paintings in the world. Does it please you, Labiche? A painting means as much to you as a string of pearls to an ape. You won by sheer luck: you stopped me without knowing what you were doing, or why.“
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Thomas Kerpen