Die Geschichte der LONDON DIRTHOLE COMPANY beginnt 2002 mit der Plattenfirma Phono Erotic, gegründet von Kirsten Reynolds, der zuvor schon in HEADBUTT mit mehreren Bässen wie Schlagzeugen spielte, und Ashley Davis – eben diese beiden brachten auf ihrem Label eine EP ihres Projekts namens DIRTHOLE heraus, welches dann wiederum schon bald auf zehn Mitglieder anwuchs und den Namen um Ortskennung und Genossenschaftstitel erweiterte.
Fünf Singles, mehrere (M)CD-Outputs, sowie zwei Alben folgten, von denen das aktuelle hier auf dem Prüfstand steht. Soweit die Kurzbiografie; in den Quality Facts weisen sie vier SchlagzeugerInnen an Stand-up-Kits, vier Gitarristen, vier SängerInnen, einen Bassisten und GastmusikerInnen auf, die den noisigen Garagepunk der LDC&F orchestrieren und sich im teilweise halsbrecherischen Galopp durch die Songs stampfen und schroten.
Das klingt entscheidend weniger nach dem verschwurbelten Auswurf eines Kunstkollektivs, als es meine Beschreibung vielleicht vermuten lässt, sondern gewinnt viel Reiz durch den düsteren, bedrohlichen Grundtenor der Songs und der Unmittelbarkeit, dem Überfallkommandohaften, mit der die Songs in durchschnittlich gerade einmal eineinhalb Minuten an einem vorbeirauschen.
Sehr sonderbar, sehr lärmend, sehr anziehend.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Matti Bildt