THE ROAD BENEATH MY FEET

Frank Turner

Frank Turner veröffentlicht seine Autobiografie, die gar nicht so genannt werden möchte, endlich auch in Deutschland: Der Begriff Tourtagebuch trifft es dabei viel besser, setzt die Handlung schließlich erst zum ernüchternden Ende von MILLION DEAD ein, der Hardcore-Band, in der Turner vor dem Beginn seiner Solokarriere aktiv war.

Von dort an entspinnt sich eine facettenreiche Geschichte, die der Musiker nicht chronologisch, aber anhand von gespielten Konzerten erzählt. Dabei erfährt der Leser nicht nur pikante und tragische Details aus Turners Leben, sondern bekommt noch zahlreiche Hintergrundgeschichten zu diversen Songs verraten und verfolgt dabei Frank Turners Weg von Auftritten in kleinen, siffigen Pubs bis hin zur Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele (und noch weiter).

Die Übersetzung ist von Claas Reiners, der – wie er selbst schreibt – „nach Feierabend, in der Mittagspause, am Wochenende, mit Jetlag in Hotels, an Flughäfen, in Zügen und Cafés, in jeder freien Minute“ an „The Road Beneath My Feet“ gesessen und Seite für Seite ins Deutsche übertragen hat.

Obwohl das Original nicht zu schlagen ist, ganz einfach, weil es von Turner selbst verfasst ist und eben nicht nur in seinen Songs, sondern auch in diesem Tagebuch zahlreiche Sätze wie reine Poesie klingen, ist auch die deutsche Version sehr gelungen.

Übersetzer Reiners trifft nicht nur den richtigen, oftmals etwas rauheren Grundton äußerst gut, er fängt darüber hinaus auch jede kleine Gefühlsregung authentisch ein, die Frank Turner mit seinen Geschichten vermitteln möchte.

Nicht nur für Fans des Künstlers und der britischen Szene absolut lesenswert.