THE RETURNED

DIE KOMPLETTE 1. STAFFEL

Gute Serien? Kommen aus den USA, England und Skandinavien. Frankreich? Hat man in dieser Hinsicht nicht auf dem Schirm, schon alleine die Sprache ist eine Barriere: Original mit Untertitel ist anstrengend anzuschauen, wenn die Dialoge in einer anderen Sprache als Englisch sind.

Deshalb: Ausnahmsweise mal die solide synchronisierte Fassung geschaut. Die Story der Serie „Les Revenants“, die den „deutschen“ Titel „The Returned“ verpasst bekommen hat und auf den gleichnamigen Film von Robin Campillo aus dem Jahre 2004 zurückgeht, ist schnell erzählt: In einer französischen Kleinstadt in den französischen Alpen tauchen nach und nach längst verstorbene Menschen wieder auf.

Unverletzt kehren sie in den Alltag zurück und stürzen ihre Angehörigen in tiefste Verwirrung. Gerade über den Tod von Tochter, Kind oder Partner hinweggekommen, drängen diese sich in ihr neues Leben, sind offenbar ganz normal und scheinen nicht zu wissen, was passiert ist.

Wie umgehen mit den Gefühlen, mit Schmerz und Freude? Tot ist doch tot, oder nicht? Das Weltbild gerät durcheinander, das soziale Gefüge – wie bringt man den Mitmenschen bei, dass die tote kleine Tochter wieder quicklebendig ist? Und unterdessen braut sich oberhalb der Stadt weiteres Unheil zusammen, irgendwas stimmt mit dem Stausee nicht, er verliert Wasser ...

„Les Revenants“ lebt durch die Intensität der Dialoge und Situation, die Bildsprache setzt bei den wunderschönen Landschaftsaufnahmen auf den Tilt-Shift-Effekt, die Farben sind oft schon surreal, und untermalt wird das alles durch die Musik von MOGWAI.

Die aus acht Folgen bestehende Serie besticht durch ihre Ästhetik und eine gute, spannende Story jenseits von Teenager-Spuk und billigen Effekten – man will sich nicht vorstellen, wie eine US-Adaption aussehen wird ...