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THE OTHERS

Der Erfolg von „The Sixth Sense“, M. Night Shyamalans subtile und überraschende (zumindest beim ersten Ansehen) Annäherung an das Thema der menschlichen Sterblichkeit aus dem Jahr 1999, dürfte für die bis heute anhaltende Renaissance von Geisterfilmen verantwortlich sein, in denen Menschen mit Wesen aus dem Jenseits konfrontiert werden, die noch nicht die ewige Ruhe gefunden haben. Zudem handelt es sich dabei um ein recht ökonomisches Prinzip, um preisgünstige Horrorfilme zu drehen. Denn man braucht eigentlich nur eine Location (irgendein Haus) und eine Handvoll Darsteller, neben ein paar Digitaleffekten, deren bescheidene Qualität man im Halbdunkel meist gut verbergen kann. Zu den erfreulicheren Filmen in diesem Bereich gehört der zwei Jahre nach „The Sixth Sense“ entstandene „The Others“ des Spaniers Alejandro Amenábar, der zuvor den hervorragenden surrealen Psychothriller „Abre los ojos“ drehte und 2004 dann das unglaublich bewegende Sterbehilfe-Drama „Das Meer in mir“. In „The Others“, der jetzt in einer gelungenen 4K-Restauration (als DVD, Blu-ray und 4K Ultra HD-Version) mit zusätzlichem Bonusmaterial neu aufgelegt wurde, spielt Nicole Kidman eine schwer paranoid wirkende Frau, die im Jahr 1945 mit ihren beiden Kindern, die an an einer mysteriösen Lichtallergie leiden, und einigen Bediensteten in einem abgelegenen Landhaus auf der Kanalinsel Jersey lebt – ihr Mann ist für England in den Krieg gezogen –, und von geisterhaften Phänomenen heimgesucht wird. Selbst wenn man die überraschende Auflösung des Films kennt, funktioniert Amenábars subtiler klaustrophobischer Gruselfilm klassischer Prägung (Robert Wises hervorragender Geisterfilm-Klassiker „Bis das Blut gefriert“ von 1963 kommt einem dabei in den Sinn) aufgrund seiner naturalistischen Umsetzung und der von Trauer geprägten Atmosphäre immer noch erstaunlich gut.