KLABAUTAMANN, die Vierte. Und wenn auch ENDSTILLE oder NEGATOR im Schwarzmetall-Sektor deutlich mehr Scheiben absetzen dürften, sind die Bonner KLABAUTAMANN nach wie vor origineller. „The Old Chamber“ trägt seinen Namen zu Recht, statt wie auf dem großartigen Vorgänger „Merkur“ die progressiven und jazzigen Ausflüge auszubauen, ist man zu den Wurzeln zurückgekehrt und spielt wieder wesentlich düsteren und böseren Black Metal als zuletzt.
Aber anstelle von dünnen Gitarren und Raserei setzt das Trio überwiegend auf Midtempo-Arrangements und einen klaren organischen Sound, der wesentlich schwerer und druckvoller ist als in Szenekreisen üblich.
Als „waldige Melodien“ beschreibt die Band selbst ihre eigenwilligen Tonfolgen und trifft es damit sehr gut, auch Ruhe, Naturverbundenheit und Nachdenklichkeit wären eine gute Wortwahl gewesen.
Nur unter Folter würde ich bei KLABAUTAMANN Referenz-Bands nennen wollen, nach Zudrehen der Daumenschrauben allenfalls „alte BORKNAGAR“ und „... THE THIRD AND THE MORTAL“ hervorpressen, um danach hoffentlich bewusstlos zu werden.
Das wäre allerdings ausgesprochen schade, da mir ein fantastisches und sehr eigenes Black-Metal-Album entgehen würde.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Ollie Fröhlich
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #100 Februar/März 2012 und Ollie Fröhlich