Gleich zwei Platten des kalifornischen Singer/Songwriters auf einer CD, den man durchaus in eine ähnliche Schublade wie Devendra Banhart stecken könnte. Allerdings arbeitet Swift mit wesentlich spartanischeren Mitteln und versucht hier nicht irgendwelche schicken Neo-Psychedelic-Sounds zu produzieren.
Das ist schon eine durchweg sehr traditionelle Angelegenheit, und hat in dieser Form mehr gemein mit Dylan und Tom Waits als mit dem verspielten Pop der BEATLES. Jedenfalls ist Swift damit auf der Gewinnerseite und überzeugt bei allen Tracks mit einer verrauchten Bar-Atmosphäre der 30er Jahre, in der man sich ihn beim Vortragen seiner Song sehr gut vorstellen könnte.
"The Novelist" und "Walking Without Effort" zeichnen sich durch den Verzicht auf irgendwelchen Schnickschnack aus, was ein von Anfang an mitreißender Musiker wie Swift auch gar nicht nötig hat, der mit einem überschaubaren Spektrum stilistischer Möglichkeiten einen reichhaltigen Schatz schöner Melodien aus dem Ärmel schüttelt, die eine genau richtig dosierte Emotionalität besitzen.
Man muss sich nur das großartige "Half Lit" anhören, mit seinem minimalistischen Einsatz von Bläsern, Orgel und einer zweiten Gesangsstimme, wo sich Swift als Crooner mit der traumhaften Lässigkeit eines Frank Sinatra oder Dean Martin präsentiert, was wohl Empfehlung genug sein dürfte.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Thomas Kerpen