Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Shane Black ist schon seit den Achtzigern in Hollywood gut im Geschäft. Als Drehbuchautor war er an allen drei „Lethal Weapon“-Filmen beteiligt, ebenso an „Last Boy Scout“ und „Last Action Hero“, und 2005 gab er mit „Kiss Kiss, Bang Bang“ sein Regiedebüt.
Aktuell ist Black als Regisseur eines neuen „Predator“-Films und einer weiteren Adaption von Henry W. Ralstons „Doc Savage“-Buchreihe aus den Dreißigern und Vierzigern im Gespräch. In seiner aktuellen Regiearbeit „The Nice Guys“ besinnt er sich auf das Buddy-Movie-Rezept von „Lethal Weapon“, also zwei möglichst gegensätzliche Typen zur Teamarbeit zu verdammen, was Walter Hill bereits vor „Lethal Weapon“ 1982 in vollendeter Form in seiner Action-Komödie „Nur 48 Stunden“ umgesetzt hatte.
Aber auch das Duo von „The Nice Guys“ in Gestalt von Russell Crowe und Ryan Gosling kann sich sehen lassen. Während man von Crowe solch rüpelhafte Charaktere durchaus gewohnt ist, gibt Gosling im Gegensatz zu seinen sonstigen Rollen den trotteligen Loser und beweist dabei auf jeden Fall komödiantisches Talent.
Crowe und Gosling, die hier als Auftragsschläger Jackson Healy und Privatdetektiv Holland March zu sehen sind, decken in „The Nice Guys“ Ende der Siebziger in Los Angeles eher zufällig eine weitreichende Verschwörung auf, als sie den Hintergründen für das Verschwinden eines Mädchens und den Tod einer Pornodarstellerin auf der Spur sind.
Dabei kam tatsächlich eine rasante und überdrehte Mischung aus „Last Boy Scout“ und „Chinatown“ mit 70s-Flair und knalligem Soundtrack heraus, die man aber nicht allzu ernst nehmen darf. „The Nice Guys“ lebt dabei vor allem von der Chemie zwischen seinen beiden gut aufgelegten Hauptdarstellern und nicht von einem überzeugenden Drehbuch, das neben viel Situationskomik dennoch einige smarte Dialoge zu bieten hat.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Thomas Kerpen