Die Schweden haben das mit der entrückten und glaubwürdig reduzierten Melancholie wirklich sehr gut drauf und perfektioniert: FEVER RAY mag hier als gutes Beispiel herhalten. Die Musikerin Sophia Härdig bezieht aber nach eigenen Angaben ihre Inspirationen auch von CAN, THIS HEAT, SUICIDE und Nick Cave, welche aber nur über sehr verschlungene Wege in ihre dunklen und elektronischen Soundscapes Eingang finden.
Subtile Dance & Dead Beats, Electronica und fragmentierte, trancehafte Gitarrensounds sind das Gerüst ihrer Musik. Es gibt dabei zwei große musikalische Entsprechungen zu Sofia Härdig: Anika, quasi das „Ziehkind“ von Geoff Barrow, Mastermind von PORTISHEAD und BEAK>, sowie CHINAWOMAN („Lovers are strangers“).
Alle drei Musikerinnen loten gekonnt die dunklen Seiten und Abgründe des Lebens aus und reflektieren dabei doch immer bewusst oder unterbewusst auf Nico, ohne den experimentellen Ansatz in ihrer Musik, teilweise auch mit Anleihen im Krautrock und Electronica, aus dem Blick zu verlieren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #147 Dezember/Januar 2019 und Joachim Hiller