Unfassbar diese Scheibe! EHNAHRE knallen uns hier eine derart abgefahrene Mischung aus jazziger Improvisationsästhetik, quälender Langsamkeit und purem Death-Metal-Wahnsinn um die Ohren, dass einem sämtliche Körperfunktionen auf der Stelle zu versagen drohen.
Die fünf Bostoner, die unter anderem bereits bei KAYO DOT und FORCEFEDGLASS (so eine Art CONVERGE-Vorgänger) ihr musikalisches Geschick unter Beweis stellten, bewegen sich mit ihren collagenhaften Krachkonstrukten immer ganz nah an der Schwelle zur Unhörbarkeit.
Was immer ein wenig beliebig und zufällig wirkt, ist in Wirklichkeit aber gut organisierter Wahnsinn. Die fünf namenlosen Stücke (von "Songs" zu sprechen, geht in diesem Kontext irgendwie gar nicht) sind dermaßen vollgepackt mit Lärm, Breaks, Wendungen, Dynamik, Hooks und Klangschichten, sind so reich an Ideen, Sounds, Stimmungen und Gefühlen, dass man einfach wie gebannt die ganzen 40 Minuten über mit dem Ohr am Noise-Inferno hängt und gespannt zuhört, wie sich dieses Biest weiter entwickeln wird.
Am Ende findet man sich dann entweder völlig entnervt oder absolut begeistert wieder; eine Position dazwischen ist hier fast nicht möglich. Der pure Wahnsinn!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und Konstantin Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #94 Februar/März 2011 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Konstantin Hanke