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CULT OF LUNA

The Long Road North

Dass CULT OF LUNA inzwischen schon lange Zeit in ihrer eigenen Liga spielen und schon vor vielen Jahren aus dem Schatten der Genre-Pioniere NEUROSIS herausgetreten sind, untermauern sie jedes Mal aufs Neue, wenn sie wieder ein Album veröffentlichen. „Vertikal“ war und ist eines der Alben, die unbedingt mit auf die sprichwörtliche Insel müssen, „Mariner“ und „A Dawn To Fear“ machten auf ihre Art ebenfalls sprachlos und es stellte sich unweigerlich die Frage, wohin die Kreativität von Johannes Persson und Co. noch führen wird. Nun kommt „The Long Road North“, das sozusagen den Soundtrack für eine Wiederkehr nach Hause darstellt, nachdem das Leben das eigene Selbst lange Zeit in verschiedene, nicht immer positive Richtungen geführt hat, und garantiert eine 58:13 Minuten dauernde Gänsehaut am ganzen Körper. Ist der Opener „Cold burn“ mit seinen walzenden Gitarrenwänden noch als „bekanntes Terrain“ zu bezeichnen, erlauben sich die Schweden in der Folge erneut musikalische Experimente. Der Sound ist reduzierter, pluckert wie im von Sängerin Mariam Wallentin getragenen Song „Beyond I“ ruhig vor sich hin, bevor im folgenden „An offering to the wild“ eine kurze Ambientpassage in eine der schönsten Gitarrenmelodien überleitet, die jemals geschrieben wurden. Unterstützung erhielten CULT OF LUNA hier übrigens von Komponist Colin Stetson. Auch für einen Song wie „Into the night“ mit seinem genialen Gitarren-Twang-Sound und dem hypnotischen Gesang lassen sich nur schwer passende Worte finden. Es muss gesagt werden: Wenn der Koffer für die einsame Insel gepackt wird, dann darf man „The Long Road North“ auf gar keinen Fall vergessen!