THE LIMEY

Durchwachsen ist wohl der passende Begriff für das bisherige Schaffen des umtriebigen Steven Soderbergh, der seit seinem überschätzten Spielfilmdebüt „Sex, Lügen und Video“ von 1989 als Regisseur an um die 30 Kinofilmen beteiligt war.

Soderberghs bisherige Karriere ist dabei geprägt von einem seltsamen Spagat zwischen Mainstream und Arthouse-Film, und dem mit „Out Of Sight“ 1998 einer seiner besten und erfolgreichsten Filme gelang, angesiedelt zwischen Action, Komödie und romantischer Liebesgeschichte.

Ein Jahr später entstand dann mit „The Limey“ ein wesentlich weniger publikumswirksamer Film, der sich durch seine avantgardistische Schnitttechnik und clever eingesetzte Rückblenden von irgendwelcher Massenware abhebt.

Interessant ist auch, wie Soderbergh den Film „Poor Cow – geküßt und geschlagen“ von 1967 integrierte, um Bilder des jungen Stamp zu bekommen. Das Drehbuch ist an ähnlich unkonventionelle Gangsterfilme wie „Point Blank“ (1967) und „Jack rechnet ab“ (1971) angelehnt.

Gleichzeitig bietet Soderbergh mit dieser eigenwilligen Rachegeschichte auch einigen Schauspielveteranen eine willkommene Bühne, wie Terence Stamp, Peter Fonda („Easy Rider“) und Barry Newman („Fluchtpunkt San Francisco“).

Für die elegante Kameraarbeit war Ed Lachman verantwortlich, der im selben Jahr auch Sofia Coppolas Erstlingsfilms „The Virgin Suicides“ bebilderte. Wie bei anderen Soderbergh-Filmen komponierte Cliff Martinez die Musik, der zuletzt viel mit Nicolas Winding Refn gearbeitet hat.

Stamp spielt einen britischen Gangster, der nach neun Jahren Haft entlassen wird und in Los Angeles nach einem zwielichtigen Plattenproduzenten (Fonda) sucht, der für den Tod seiner Tochter verantwortlich sein soll.

Auf Blu-ray erschien „The Limey“ jetzt das erste Mal, im Mediabook und mit dem Bonusmaterial der alten DVD.