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THE LEGENDARY TIGERMAN

Misfit: Fade Into Nothing

Motorräder, die von gefährlich aussehenden Frauen und Männern gefahren werden, faszinieren Paulo Furtado, der sich seit 18 Jahren einen Namen als Rock’n’Roll-Ikone LEGENDARY TIGERMAN gemacht hat. Auf seiner aktuellen Platte „Misfit“ hat er dem Kult um Motorradgangs daher auch mit „Motorcycle boy“ ein Lied gewidmet.

Das aufwendige Musikvideo begleitet eine japanische Motorradgang, deren Mitglieder mit ihren tätowierten Rücken genauso gut in einen Yakuza-Film passen würden. Neben der elf Titel langen Platte „Misfit“ liegt dem CD-Booklet im Überformat die DVD „Fade Into Nothing“ bei.

In dem knapp einstündigen Film, der im Death Valley-Nationalpark in Kalifornien entstand, sehen wir die Odyssee des Protagonisten Misfit, der von Furtado selber gespielt wird. Die körnigen Aufnahmen mit Retro-Filter werden im Off von Tagebucheinträgen begleitet und musikalisch mit klirrenden E-Gitarren untermalt.

Im Gesamtbild ein Film mit künstlerischem Anspruch und einer starken Bildsprache. So viel sei zur „Handlung“ gesagt: deren Verlauf erweist dem Filmtitel definitiv alle Ehre. In Kombination mit dem Film machen die elf Tracks der „Misfit“-Platte definitiv mehr Sinn.

Wo der wilde Opener „Motorcycle boy“ noch die Erwartungen an ein homogenes Rock’n’Roll-Album weckt, zerstreut die weitere Entwicklung der Platte dieses Bild doch schnell. Einen deutlich größeren Anteil prägen nämlich die ruhigeren Titel wie „Black hole“ oder „Red sun“.

Insgesamt halte ich „Misfit: Fade Into Nothing“ für ein außergewöhnliches, experimentelles Projekt mit künstlerischem Anspruch. Hut ab, Tigermann.