Es gibt Platten, die hört man nicht, selbst wenn man sie hört. Anders: Beim Hören eines monumentalen Albums scheint die Zeit stehen zu bleiben, alles um einen herum wird unwichtig und Glücksgefühle durchströmen den Körper.
Bei einer bodenlosen Platte hingen wünscht man sich nichts sehnlichster, als dass die Zeit im Flug vergeht. Ein beherztes Drücken der Stopp-Taste unterbindet den Wutausbruch und vermag, den Tag doch noch zu retten.
Das Debüt der KOREANS befindet sich in der goldenen Mitte dieser beiden Extreme. Wirkliche Emotionen regen sich bei keinem der zehn Indiepop-Songs, die zwar nicht schlecht sind, aber einfach nicht das Potenzial besitzen, um selbst nach etlichen Durchläufen hängen zu bleiben.
Gleichgültigkeit kommt so irgendwann auf. In London, der Heimat, wird das Quartett immerhin als die bessere Variante von DEPECHE MODE und HOT HOT HEAT gehandelt, doch in Sachen Ideenreichtum und Songwriting können die KOREANS mit ihrem Schaffen leider keinen Stich im Kontrast zu den beiden anderen erzielen.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Manuel Möglich