THE IMITATION GAME

Basierend auf dem Roman „Enigma“ von Robert Harris entstand bereits 2001 mit „Enigma – Das Geheimnis“ ein Film, in dem es um die Bemühungen der Briten während des Zweiten Weltkriegs ging, die mit Hilfe der Verschlüsselungsmaschine ENIGMA codierten deutschen Funksprüche zu entziffern.

Die Vorlage für „The Imitation Game“ lieferte hingegen die Biographie „Alan Turing – Enigma“ von Andrew Hodges, bei der der Fokus auf dem Konstrukteur der Maschine liegt, der die Entzifferung der Funksprüche möglich machte, dem brillanten Mathematiker Alan Turing.

Insofern geht es im Film überwiegend darum, wie die britischen Kryptoanalytiker in Bletchley Park, dem Sitz der militärischen Dienststelle, die sich im Zweiten Weltkrieg mit der Entzifferung des deutschen Nachrichtenverkehrs befasste, an ENIGMA die Zähne ausbeißen, bis Turing mit seiner so genannten Turing-Bombe der Durchbruch gelingt.

Auch wenn der Trailer die Dramatik der Geschichte betont, wirkt „The Imitation Game“ oft wie eine ernsthaftere Version von „The Big Bang Theory“. Das liegt vor allem an Benedict Cumberbatchs grandioser Verkörperung von Turing, dessen intellektuelle Überheblichkeit und Weltfremdheit für viele erstaunlich humorvolle Szenen sorgt.

Erst als es um die moralischen Konsequenzen des Umgang mit den entschlüsselten Funksprüchen geht und die unterdrückte Homosexualität von Turing, entfaltet sich die eigentliche Tragik von dessen Lebensgeschichte.

Denn bis 1967 galt Homosexualität in England als Straftat, weshalb sich Turing nach dem Krieg einer Hormonbehandlung unterziehen musste, die schließlich zu seinem Selbstmord führte. Einziger Wermutstropfen bei diesem gelungenen, vielschichtigen Biopic ist, dass man dem Film im Nachhinein leider eine Reihe von historischen Falschdarstellungen nachwies.