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GET WELL SOON

The Horror

Angesichts des neuen, fünften Studioalbum von GET WELL SOON, dem um 2003 herum gegründeten Projekt von Multi-Instrumentalist Konstantin Gropper, muss ich mir die Frage stellen, was in der Vergangenheit bei der Wahrnehmung von deren Platten schiefgelaufen sein könnte.

Denn keine der GET WELL SOON-Veröffentlichungen fand bisher Erwähnung in diesem Heft – die ersten drei erschienen bei City Slang, seit Album Nrummer vier, „Love“, steht Gropper bei Caroline unter Vertrag.

Möglicherweise lag es ja an zu viel Zuckerwatte, die der Absolvent der Mannheimer Popakademie bisher in seine Musik packte, die schon immer von Neo-Klassik und Kammerpop geprägt war. Nach „Love“ heißt es jetzt „The Horror“, eine eventuell irritierende Assoziation angesichts von Groppers eher harmonischen Arrangements zwischen Pop und Klassik, der sich hier thematisch Alpträumen im weitesten Sinne angenommen hat.

Insofern dominiert das Album auch eine melancholisch-düstere Atmosphäre, was Groppers geschmackvollen Klängen auf jeden Fall eine packende Eindringlichkeit beschert. Das erinnert aufgrund gewisser Soundtrack-Assoziationen und Jazz-Einflüsse bisweilen auch an die TINDERSTICKS, hinter denen sich Gropper mit diesem exzellenten, vielschichtigen Album nicht zu verstecken braucht.