Im Januar wird uns der Hohepriester des postmodernen Entertainments mit seinem neuesten Werk beglücken, zwei Jahre nach "The Golden Age" und noch ein ganzes Stück näher an der früheren Chamäleonhaftigkeit eines David Bowie, wobei Conn mal eben locker den Bogen zwischen "Ziggy Stardust" und "Scary Monsters" spannt.
Der von Conn gewohnte Größenwahn also, der hier zwischen funkigen Disco-Sounds, Glamrock und Popkitsch hin und her springt, dabei das gesamte Spektrum großer Gefühle abklappert und trotz aller Sperrigkeit fantastische Popsongs aus dem Hut zaubert.
So wie den großartigen Opener "We come in peace" oder die "Ballade" "Home Sweet Home", die klingt, als ob FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD John Cale covern würden. Conn wildert erneut gekonnt und mit einem breiten Grinsen durch die Musikgeschichte, schreckt dabei auch nicht von dem peinlichsten Gitarrenriff oder der schrillsten Tonlage zurück, wodurch man lange braucht, um wirklich alle Schichten der 14 Songs zu durchdringen.
Mr. Entertainment lässt wirklich nichts aus, und wirft damit mal wieder die Frage auf, wie nah Genie und Wahnsinn denn nun wirklich beieinander liegen. Conns "Larger than life"-Qualitäten sind jedenfalls auch hier wieder unübersehbar und es gibt wenige Platten, mit denen man so viel Spaß haben kann, ohne dass das Ganze nur ein akademischer Witz wäre.
(10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Thomas Kerpen