Mit ihrem dystopischen Roman „Der Report der Magd“, in der Nachfolge von Huxleys „Schöne neue Welt“ und Orwells „1984“, konnte die kanadische Autorin Margaret Atwood 1985 einen Bestseller landen. Offenbar waren die feministischen Themen des Romans auch 30 Jahre später noch so aktuell, dass daraus 2017 eine Fernsehserie gemacht wurde, die nur in der ersten der insgesamt drei Staffeln der Handlung des Buches folgt. Bereits 1990 verfilmte Volker Schlöndorff den Stoff, basierend auf einem Drehbuch von Harold Pinter, der Atwoods Geschichte gerade gegen Ende ein wenig spektakulärer gestaltete. Später gab Schlöndorff zu Protokoll, „Die Geschichte der Dienerin“ („The Handmaid’s Tale“) sei für ihn nur eine Auftragsarbeit gewesen, die ihm nicht sonderlich lag. Dafür kam aber immer noch eine ziemlich beklemmende und schonungslose Bestandsaufnahme einer zukünftigen Gesellschaft heraus, die nach wie vor sehr viel über aktuell herrschende Machtverhältnisse aussagt, auch wenn Schlöndorff vielleicht der falsche Regisseur dafür war. Das gleichen zum Teil die hervorragenden Darsteller aus wie Faye Dunaway, Robert Duvall und die mit nur 44 Jahren bei einem Skiunfall tödlich verunglückte Natasha Richardson, zu deren frühen Filmrollen Ken Russells „Gothic“ gehört. Richardson spielt die Bibliothekarin Kate, die auf ihrer Flucht zusammen mit Ehemann und Tochter aus der Republik Gilead, einem religiös-fundamentalistischen Nachfolge-Teilstaat der USA, wo bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen und die Fruchtbarkeit der Menschen dramatisch zurückgegangen ist, festgenommen wird und in Folge als Gebärerin dienen muss. Auf DVD erschien der Film bereits 2009 bei Arthaus jetzt gibt es eine Neuauflage im Mediabook mit Blu-ray und DVD in überzeugender Qualität, allerdings ohne die Untertitel der alten Disc.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #152 Oktober/November 2020 und Thomas Kerpen