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NO ONES

The Great Lost No Ones Album

Im Februar 2020 verstarb David Roback – ja, man muss mal wieder „viel zu früh“ sagen – mit gerade 61 Jahren. Zusammen mit seinem Bruder Stephen war Roback 1983 für eine der schönsten Platten der Paisley Underground-Indie-Musikszene von Los Angeles verantwortlich – „Emergency Third Rail Power Trip“ von RAIN PARADE, die sich mit ihrem melodischen, aber rauhen Neo-Psychedelic-Garage-Rock vor Sechziger-Jahre-Bands wie LOVE und THE BYRDS verbeugten.

Nach dem Debüt verließ David Roback RAIN PARADE, um dann mit OPAL und MAZZY STAR wesentlich erfolgreicher dieses Konzept weiterzuführen. THE NO ONES werden sicherlich die eine oder andere Band des Paisley Underground im Hinterkopf gehabt haben, als sie diese 13 Songs einspielten, seien es RAIN PARADE, THE BANGLES (deren Schlagzeugerin Debbi Peterson auch an einem Stück beteiligt ist), DREAM SYNDICATE oder THE THREE O’CLOCK.

Aufgenommen wurde die Platte bereits 2017 – in dem Jahr entstand auch eine erste EP namens „Sun Station“ –, wurde aber erst jetzt veröffentlicht, deswegen wohl auch der leicht selbstironische Titel.

Sieht man mal von der durchgängigen songwriterischen Klasse der Stücke ab, filtern THE NO ONES damit ebenfalls gelungen die Essenz des Paisley Underground heraus, zwischen räudigem Garage-Punk und psychedelischem Sixties-Pop, alles nur etwas zeitgemäßer produziert, aber dennoch mit reichlich Ecken und Kanten versehen.

Von Leuten wie Scott McCaughey und R.E.M-Gitarrist Peter Buck – unterstützt von den Norwegern Arne Kjelsrud Mathisen (HEROES & ZEROS) und Frode Strømstad (I WAS A KING) – hätte man aber auch nichts anderes erwartet.