Es geht schon gut los im Vorwort, wo der Meister der leichten Übertreibung schildert, dass die Fans in Europa immer nur drei Dinge wissen wollten von seiner Ex-Frau, die damals den Merchandisetisch betreut hatte: Is that his real name? How old is he? And how big is his dick? Zwei Antworten darauf gibt Rudi Protrudi auch direkt und was die letzte Frage angeht, gibt er Hinweis in jedem zweiten Satz.
Rudi nimmt uns mit auf eine sehr unterhaltsame und vor allem ausführliche Reise von seinen White-Trash-Trailerpark-Wurzeln in „Pennsyltucky“ über die Siebziger Jahre in New Yorker mit seiner Powerpop-Band TINA PEEL, aus denen dann die FUZZTONES hervorgingen.
Optisch ein wilder Mix aus Mods und Hells Angels light, waren sie gerade in Europa die Könige des Achtziger-Garage-Rock-Revivals und sicherlich nicht nur für mich der Beginn einer bis heute immer noch währenden Obsession für SONICS, STOOGES und all den anderen grandiosen One-Hit-„Pebble“-Bands.
Nebenbei erfahren wir auch das der inzwischen 63-jährige Wahlberliner eine Eintagesmitgliedschaft bei den DEAD BOYS hatte und nebenbei ganz bescheiden auch noch der Erfinder von Punk und Grunge ist.
„Raisin’ A Ruckus“ ist sehr wertig aufgemacht und mit Touranekdoten, Fotos, Presseschnipseln und vielen O-Tönen von (Ex-)Frauen, Bandmitgliedern und Kollegen gespickt. Leider ist daher 1986 schon Schluss, als die Achterbahnfahrt der Garagen-Ikone erst richtig losgeht.
Aber keine Bange, die nächsten dreißig Jahren werden dann im (wohl schon erhältlichen) zweiten Teil abgehandelt. Der passende Soundtrack wurde hier in Form einer CD mit dem Mitschnitt einer ganz frühen FUZZTONES-Show netterweise auch beigelegt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Jay Triplechair