THE DRIVER

Im letzten Jahr drehte Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Walter Hill nach langer Abstinenz mal wieder einen neuen Film. Vielleicht hätte er es besser lassen sollen, denn „Shootout – Keine Gnade“ erreichte nicht die Klasse seines Frühwerks, und schon gar nicht die seines zweiten Films „The Driver“.

Mit dem prägte er das moderne Action-Kino maßgeblich, zum einen wegen der beeindruckenden Auto-Verfolgungsjagden darin, deren Intensität eigentlich erst John Frankenheimer 1998 in „Ronin“ wieder erreichte.

Zum anderen aufgrund von Hills stilisierter Verwendung klassischer Gangsterfilm-Motive – visuell beeinflusste ihn dabei offenbar Edward Hopper sehr. Gleichzeitig fällt auch auf, welch starken Eindruck Jean-Pierre Melvilles Film „Der eiskalte Engel“ beim ihm hinterlassen haben muss.

Denn ähnlich wie bei Melville steht bei Hills „The Driver“ ein schweigsamer Einzelgänger im Mittelpunkt, der sich im Großstadtdschungel von Los Angeles gegen Polizei und verräterische kriminelle Kollegen behaupten muss.

Man könnte rein stilistisch auch von einem Neo-Noir-Vertreter sprechen, denn Hill spielt bei den überwiegend in der Nacht angesiedelten Szenen sehr kunstvoll mit Licht und Schatten, um die dominierende Dunkelheit in „The Driver“ etwas durchlässiger zu machen.

Die moralische „Dunkelheit“ der Charaktere handelt er dabei weniger tiefgründig ab und konzentriert sich vor allem auf die Schauwerte des verbissenen Duells zwischen dem von Ryan O’Neal gespielten coolen The Driver und Bruce Dern als The Detective, ein krankhaft ehrgeiziger Cop, die wie alle Figuren des Films keinen Namen besitzen.

Nach einem kurzen Blick in die alte DVD wird noch mal deutlich, wie bitter nötig ein Blu-ray-Update dieses Klassikers war, das zwar keine spektakulären Extras besitzt, aber „The Driver“ in neuem Glanz erstrahlen lässt.