Fünfte Platte, fünfter Kracher in Reihe. Smooth groovend, kreativ-schlau samplend und strotzend vor Flow: So kennt und liebt man den HipHop von BLACKALICIOUS. Sehr funky und rootsbetont geht es hier zu, der Spirit Sly Stones wird ebenso evoziert wie die erdige Kraft der Genre-Altvorderen, natürlich alles wieder im blitzsauberen Gewand der State-of-the-art-Produktion mit der Extraportion Gehirn in der Lyric-Abteilung.
Statt großer Experimente liegt der musikalische Schwerpunkt hier auf dem Herausarbeiten und der logischen Weiterentwicklung des eigenen Stils. Das ist zwar konsequent, bringt aber auch einen leichten Mief von business as usual mit sich.
Denn wenn man überhaupt einen Unterschied zu den Vorgängeralben ausmachen kann, dann überrascht wohl am ehesten noch die subtile Pop-Lastigkeit des Materials. Pop ist im Falle dieser Musik allerdings absolut nicht mit Sülze oder Flachheit gleichzusetzen.
Dazu ist sie dann doch viel zu deep und anspruchsvoll. Ist schon faszinierend, wie BLACKALICIOUS es schaffen, eingängige und prinzipiell chartstaugliche Tracks zu produzieren, ohne je im Saccharin des Mainstream zu veröden.
Und auch wenn der HipHop hier nicht neu erfunden oder wenigstens auf den Kopf gestellt wird: Ein "nur" gelungenes Album ist im Falle dieser Band immer noch aufregender und interessanter als der Kram von neunzig Prozent der Konkurrenz.
(58:18) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Ulf Imwiehe