LUKE WINSLOW-KING

The Coming Tide

Luke Winslow-King ist 29 Jahre alt und orientiert sich bei dem, was er macht, am Ragtime, einem Musikstil, der über achtzig Jahre vor seiner Geburt seine Hoch- und Blütezeit hatte. Dazu kommen Elemente des Zwanziger-Jahre-Swing und -Jazz sowie Fünfziger-Rock’n’Roll und amerikanischer Folk.

Wer möchte und kann, darf dazu Fox oder Walzer tanzen, oder wie ich diese CD einfach nur wunderbar finden und rauf und runter hören. Eine Stimme wie Samt, aber mit einer Coolness, dass ein Brian Ferry dagegen als hyperaktiver Schreihals wahrgenommen würde.

Obwohl ein ganzer Haufen Musiker an dieser Platte mitgearbeitet hat und hier Gitarren, Orgel, Kontrabass, Waschbrett, Alto-, Tenor- und Basssaxophone, Klavier, Trompete und Schlagzeug eingesetzt werden, ist jedes der insgesamt elf Stücke absolut auf das Wesentliche reduziert, was eine beruhigendere Wirkung hat als Baldrian, aber dennoch keine Müdigkeit aufkommen lässt.

Lukes gesangliche Begleitung auf diesem, seinem drittem Album, übernimmt Esther Rose. Die beiden sehen zwar aus, als ob sie beim evangelischen Kirchentag spielen könnten, haben aber mein Herz erobert.