THE CABIN IN THE WOODS

Bereits 1996 hatte Wes Craven mit „Scream“ gezeigt, dass man den modernen Genrefilm eigentlich nur noch auf der Metaebene zu fassen bekommt, falls man nicht vorhat, sein Publikum mit den üblichen Stereotypen tödlich zu langweiligen, oder eben gezielt die typische Massenware produzieren will.

„Scream“ war dann so erfolgreich, dass das Ganze in Serie ging und sich selbst ad absurdum führte. Doch der Großteil der Horrorfilme ist nun mal von der Freigabe und dem grundsätzlichen Anspruch her an ein jugendliches Publikum adressiert, insofern wird wohl auch das im April anlaufende „Evil Dead“-Remake ein weiterer Griff ins Klo sein, denn wie oft will man noch irgendwelche promiskuitiven Teenager in den Wald oder sonst wo hinfahren sehen, um das Opfer von Monstern, Dämonen oder Psychopathen zu werden? Auch in „The Cabin In The Woods“ (eigentlich der perfekte Titel für den Original-„Evil Dead“) fahren fünf Jugendliche zu einer einsamen Hütte, um dort Urlaub zu machen, so weit so bekannt.

Dass „The Cabin In The Woods“ kein normaler Horrorfilm ist, wird schon zu Beginn deutlich gemacht, denn es handelt sich hier offenbar um eine bizarre, von einer Regierungsorganisation eingerichteten Versuchsanordnung.

Regisseur Drew Goddard (Autor von „Cloverfield“ und „Lost“) hatte ja schon unter Beweis gestellt, dass er sein Publikum gerne an der Nase herumführt, und so hält „The Cabin In The Woods“ noch einige Überraschungen bereit, um sich der engen Genrekonventionen zu entledigen.

Man könnte deshalb auch gleich von einer Horrorparodie reden, aber ähnlich wie bei „Scream“ geht es nicht um vordergründige Gags, sondern um eine selbstironische Note in einem ansonsten durchaus ernsten Film, der schließlich in einem komplett übergeschnappten Finale gipfelt.

Definitiv einer meiner Kandidaten für die Top Ten des Jahres 2012.