NICK CAVE / WARREN ELLIS

The Assassination Of Jesse James By The Coward Robert Ford

Nach "The Proposition" ein weiterer Soundtrack der Herren Nick Cave und Warren Ellis zu einem aktuellen Neo-Western, dem Hollywood-Debüt des Australiers Andrew Dominik ("Chopper"). Im Gegensatz zu den düsteren, disharmonischen Klängen von "The Proposition" besitzt "The Assassination Of Jesse James" ein eher melancholisches als melodisches Feeling - das erinnert manchmal stimmungsmäßig fast an den AIR-Soundtrack zu "The Virgin Suicides" -, wenn auch nicht minder dramatisch, durchzogen von Ellis' sanften Violine- und Gitarreklängen, während Cave überwiegend am Piano aktiv ist.

Das wird der elegischen Grundstimmung von Dominiks poetischer Verarbeitung klassischer Westernmotive auch bestens gerecht und man kann ohne zu übertreiben behaupten, dass "The Assassination Of Jesse James" einer der schönsten Scores ist, der in den letzten Jahren für einen großen Hollywood-Film geschrieben wurde.

Gerade im direkten Vergleich zu den aufdringlichen und unsensiblen Bombast-Klängen, die im Blockbuster-Kino inzwischen unumgänglich sind, damit auch der dümmste Hund kapiert, dass es jetzt irgendwie spannend wird, wenn der Film selbst das schon nicht transportieren kann.

Aber auch im sonstigen Werk von Cave und Ellis nimmt diese wunderschön traurige und subtile Musik durchaus einen der vorderen Plätze ein, auch wenn man hier gänzlich auf Caves charakteristischen Gesang verzichten muss, der aber dafür im Film als Saloon-Musiker in einer Nebenrolle auftaucht.

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