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THANK

Please

Eine dieser Zufallsentdeckungen vor der Haustür – eine der Bands, die man nur entdeckt, wenn man aus dem aus dem Haus geht, obwohl man wegen kalt und dunkel und faul lieber auf dem Sofa herumgammeln würde.

Aber man zwingt sich ins „Waldmeister“, erlebt THANK und ist so geflasht, wie man es nur sein kann. „Was war das, was habe ich da gerade erlebt?“, fragt man sich hinterher, nachdem sich die Band nach dreißig Minuten unter Missachtung aller Zugabeforderungen von der Bühne gemacht hatte und nur offene Münder hinterließ.

Aus Leeds kommen THANK, diese 4-Song-10“ ist der Nachfolger des 2017er Tapes „Sexghost Hellscape“ – und nach zwei Jahren anstrengender Shows hat die Bands nun leider für 2020 eine Auszeit angekündigt, will aber weitermachen.

Es wäre auch eine Schande, wenn man dieses elektronisch unterfütterte Noiserock-Monster mit einem hysterisch schreienden, vor der Bühne herumstreunenden Sänger mit dem harmlosen Look des Wunschschwiegersohns nicht wieder live erleben könnte.

Erfreulicherweise sind die Songs auf Platte fast genauso intensiv und zwingend wie live, mit einer Intonation, die mich an Jason Williamson von SLEAFORD MODS erinnert – nur dass hier vier Leute auf der Bühne „richtig“ Musik machen.

Auch die Texte überzeugen, etwa von „Commemorative coin“ oder „No respect for the arts“, mit der wundervollen ersten Zeile „Punk music is bad and the people that like it are idiots“.