Schon das letzte Album von CASPIAN mit dem Titel „The Four Trees" war ein wirklich schönes Stück Musik. Zwar revolutionierte die Band mit dieser Platte den Postrock nicht, verstand es aber dennoch, sich von artverwandten Veröffentlichungen abzuheben.
Das mir nun vorliegende neue Album „Tertia" reiht sich da nahtlos ein, will heißen: ambitioniert vorgetragener Postrock, der vielleicht nichts wirklich Neues entdecken lässt, aber auch bei weitem nicht diese einschläfernde Attitüde besitzt, wie man es leider viel zu oft in diesem Genre erlebt.
Dazu verstehen es CASPIAN einfach zu gut, den Moment der Stille unfassbar brutal wirken zu lassen. Die Band zögert immer wieder äußerst geschickt ihre bombastischen Gitarrenattacken heraus, so dass den Hörer ständig eine gewisse Ungeduld beschleicht, bis es dann endlich passiert.
Wenn es dann jedoch soweit ist, dann umso mächtiger. Im Zusammenhang mit diesen Eruptionen habe ich mal den Begriff „Bratzgitarren" vernommen; doofes Wort irgendwie, aber definitiv treffend.
Langweilig geht auf jeden Fall anders.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Jens Kirsch
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