TERRORIZER? Die TERRORIZER?! Die 1989 mit "World Downfall" den Grindcore-Klassiker schlechthin aufgenommen haben, machen nach 17 Jahren ein neues Album? Fuck, das darf doch wohl nicht wahr sein! Zur Info für Unwissende: TERRORIZER waren ein extrem kurzlebiges Projekt, das sich aus Mitgliedern von MORBID ANGEL (Schlagzeuger Pete Sandoval und Bassist David Vincent) und einer bitte nicht mit den New Yorker Crusties zu verwechselnden Krachband namens NAUSEA (Sänger Oscar Garcia und der kurze Zeit später zu NAPALM DEATH wechselnde Gitarrist Jesse Pintado) zusammensetzte und das mit dem Album "World Downfall" ein Genre prägendes Meisterwerk aufnahm, das meiner Meinung nach bisher unübertroffen ist.
Es ist fraglich, ob TERRORIZER bei längerer Lebenszeit da noch was hätten draufsetzen können, oder ob sie sich dann nur ihren legendären Status versaut hätten. Nun, das haben sie jetzt nachgeholt.
Musste das sein? War eine TERRORIZER-Neuauflage wirklich nötig? Von der Originalbesetzung sind eh nur noch der nach wie vor bei MORBID ANGEL aktive Sandoval und der vor einiger Zeit bei NAPALM DEATH gefeuerte Pintado dabei; Garcia verschwand angeblich schon 1989 spurlos, und mit dem irgendwann zum Fascho mutierten Vincent will eh keiner mehr was zu tun haben.
Warum also mussten die beiden mit neuen Leuten ausgerechnet unter diesem Namen weitermachen? Wäre da nicht ein neues, von jeglichen Hypotheken unbelastetes Ding die klügere Entscheidung gewesen? Man verstehe mich nicht falsch, "Darker Days Ahead" ist sicherlich keine schlechte Platte, ist sogar ein recht ordentliches, modernes Deathgrind-Album und die beiden Neuen, Bassist/Gitarrist Tony Norman (MORBID ANGEL) und Sänger Anthony Rezhawk (RESISTANT CULTURE), machen ihren Job gut, aber auf dem Cover steht nun mal TERRORIZER und da messe ich eben am Original und da kann "Darker Days Ahead" nur verlieren.
Nicht mal ansatzweise wird hier der Charme, die Atmosphäre oder die Energie des Originals erreicht, was ganz deutlich bei der Neuaufnahme von "Death shall rise" wird, die völlig in die Hose gegangen ist.
Aber auch gänzlich losgelöst aus dem Schatten des übermächtigen "World Downfall" ist "Darker Days Ahead" nur gehobenes Mittelmaß. Verglichen mit dem, was beispielsweise NASUM dem Grind an neuen Akzenten verliehen haben, ist das hier leider nur ganz nettes Geboller, da helfen auch Sandovals unbestrittene Fähigkeiten am Schlagzeug nicht weiter.
(06/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und André Bohnensack
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