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TEETHGRINDER

Dystopia

Nach den eng getakteten „Misanthropy“ (2015) and „Nihilism“ (2016) haben sich die Niederländer eine längere Release-Pause gegönnt. Komplett neu oder anders ist „Dystopia“ deshalb aber nicht. „Birthed into suffering“ hat darauf Platz gefunden als einer der ältesten Songs der Band. Dass sich dieser harmonisch (soweit das im Grindcore möglich ist) ins Gesamtwerk einfügt, spricht für eine stringente Fortführung des bisherigen Stils. Allerdings gibt es auch Abgrenzungen. Zusätzlich zu einem etwas gereifteren Songwriting wagt man ein paar Experimente. Neben einer sprachlichen Reminiszenz an die Serie „Twin Peaks“ gibt es sogar vereinzelt Synths zu hören. Doch auch ohne diese Spielereien wäre das Album keineswegs so eintönig wie bei manch anderen Vertretern des Genres. TEETHGRINDER bieten interessante Taktwechsel und Riffs, die zwischendurch kurzzeitig das Tempo drosseln und Luft für den nächsten Ausbruch holen. Die feinen Nuancen der Platte machen sie über Genregrenzen hinweg interessant, so dass sie mehr bietet als nur stumpfes Blastbeat-Gewummer. „Dystopia“ kanalisiert die gesellschaftlichen und existenziellen Probleme der Gegenwart in Form von kalter, destruktiver Härte. Definitiv das richtige Album zur richtigen Zeit.