Die wohl missglückteste Idee auf „Still Love“ ist der Rap-Part in „Dark sky“, der mit den besten Absichten Schwung in die Sache bringen möchte, aber leider nur ungelenk und deplatziert wirkt. Sowieso startet das dritte Album des Duos aus Los Angeles mit leichten Anlaufschwierigkeiten. TEENAGE WRIST wollen losrocken und haben dafür alle Verzerrer sowie Amps voll aufgedreht, aber allein die Geschwindigkeit der Songs bremst die Band auf dem Highway zum Abriss aus. Auch der jede Zeile in die Länge ziehende Gesang (bis auf den Rap-Part) und textliche Plattitüden machen es schwer, der Vision der Band zu folgen. Allerdings ändert sich dieses Bild im Verlauf und spätestens bei „Something good“, wenn TEENAGE WRIST dem Song direkt zu Beginn Platz zum Atmen lassen, geht alles plötzlich auf. Dass weniger oft mehr ist, sollte man als Gitarre-Schlagzeug-Duo eigentlich verinnerlicht haben, „Still Love“ wirkt so, als müsste die Band sich erst an diese Erkenntnis heranarbeiten. In vielerlei Hinsicht drängt sich der Vergleich mit JAPANDROIDS auf, die die wilden Momente, den Pathos und das Leidenschaftliche eindeutig überzeugender beherrschen. Allen, die allerdings nicht genug bekommen können oder es etwas geradliniger und weniger rough mögen, seien TEENAGE WRIST ans Herz gelegt
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #170 Oktober/November 2023 und Sebastian Wahle