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TED BUNDY

Was macht eigentlich Matthew Bright so? Anscheinend hat der 70-jährige Regisseur, Drehbuchautor, Darsteller und Schulfreund von Komponist Danny Elfman nach seinem letzten, von den Produzenten von 150 Minuten auf 90 heruntergeschnittenen und von den meisten Kritikern verrissenen Film „Tiptoes“, einer „romcom with dwarves“ – den ich ähnlich wie Regisseur Nicolas Winding Refn dennoch schätze –, der Filmindustrie den Rücken zugekehrt. Mehr noch schätze ich allerdings Brights wildes Serienkiller-Roadmovie „Freeway“ von 1996 (hierzulande von Kinowelt auf DVD in ordentlicher Form veröffentlicht) mit Reese Witherspoon und Kiefer Sutherland, gefolgt 1999 von einer ähnlich schrägen Direct-to-Video-Fortsetzung, die bei uns nur in stark gekürzter Form erschien. Dafür erinnert man sich beim US-Label Vinegar Syndrome noch an Bright und hat dort beide „Freeway“-Filme als 4K-Ultra-HD-Discs veröffentlicht, den ersten sogar in einer bisher unbekannten Unrated-Fassung. Ebenfalls erschien dort auf Blu-ray (codefree) Brights unterbewerteter Serienkillerfilm „Ted Bundy“, der auch hierzulande erhältlich ist. Allerdings handelt es sich bei der US-Fassung um eine 4K-Restauration des Originalnegativs, versehen mit einem Audiokommentar von Bright und diversen Interviews mit am Film beteiligten Personen. Bright war mit „Ted Bundy“ einer der Ersten, der sich in fiktiver Form den Taten dieses 1989 hingerichteten Serienkillers annahm, dem aufgrund seines guten Aussehens und Charmes zwischen 30 und 60 Frauen zum Opfer fielen. Bundy wird von Michael Reilly Burke gelungen verkörpert, der nie Zweifel an dessen Geisteszustand aufkommen lässt. In einer Nebenrolle ist Tom Savini zu sehen, der auch für die Spezialeffekte des Films zuständig war, in dem Bundys krankes Treiben mit nüchterner Distanz, aber auf dennoch schockierende Weise geschildert wird.