So ist das mit den so genannten "Masterminds" einer Band. Diesmal steckt Chino Moreno, seines Zeichens Frontmann der DEFTONES, hinter der ganzen Angelegenheit. Logisch scheint das schon, wo sich doch seine Hauptband seit knapp zwei Jahren nicht mehr gerührt hat.
Auf der anderen Seite, wenn er sich doch langweilt und sich dort eigentlich schön austoben kann, dann stellt sich die Frage, wofür er überhaupt ein Seitenprojekt braucht. Und vor allem zeigt sich, dass er eigentlich so viel Neues überhaupt nicht zu erzählen hat.
Schwer zu erklären, aber irgendwie klingt das alles wohlbekannt, irgendwie trägt es eine vertraute Handschrift. Man ist geneigt sich zu fragen, ob das die Art und Weise ist, wie die DEFTONES selbst mal klingen werden.
Das mag zum Beispiel daran liegen, dass Morenos markanter Gesang natürlich sehr im Mittelpunkt steht. Ansonsten ist das mit Spannung erwartete Debüt recht unspektakulär geraten. Insgesamt doch sehr ruhig und erstaunlicherweise nur wenig gitarrenlastig, dafür etwas experimenteller, was Sounds und Drums angeht.
Hier kommt die Klangästhetik vor dem Rock, was im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass man beim Hören wenig Greifbares hat, was auf der anderen Seite aber nur bedeutet, dass man sich Zeit nehmen muss, um die Klanglandschaften zu erkunden.
Das selbstbetitelte Debüt ist - Konzentration vorausgesetzt - also sehr schön anzuhören. Nur, was sich die Jungs beim achten Lied gedacht haben, das bleibt mir für immer unerklärlich. Aber gut, bei nur einem Totalausfall drückt man gern mal ein Auge zu.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Christian Meiners